Martin Brandl: Öffentliche Trinkwasserversorgung muss Vorrang haben vor wirtschaftlichen Interessen

10. Juli 2023

Der Landtagsabgeordnete Martin Brandl (CDU) stellt sich im Streit um Grundwasser entschieden hinter den regionalen Wasserversorger Germersheimer Südgruppe und Verbandsdirektor Ralf Friedmann und Verbandsvorsteher Karl Dieter Wünstel. „Die öffentliche Trinkwasserversorgung muss unbedingt Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen einer Firma haben!“, stellt Brandl entschieden fest.
In der Nähe von Wörth fördert die Firma MEG im großen Stil Grundwasser für den flaschenweisen Verkauf über Supermarktketten. Die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd als Genehmigungsbehörde hat nun der MEG die Genehmigung zur Förderung von 1,6 Milliarden Liter Grundwasser für dieses und nächstes Jahr erteilt. Im zurückliegenden Jahr waren es noch 1,7 Milliarden Liter, zum Produktionsstart 2013 jedoch „nur“ 1,5 Milliarden Liter.
 
Auch bei dieser Menge sieht Friedmann Risiken, dabei insbesondere an Tagen mit hohen Fördermengen die Gefahr einer Druckumkehr. Dann könnte womit auch immer belastetes Wasser aus der darüberliegenden Grundwasserschicht in die „Trinkwasserschicht“ geraten und diese kontaminieren – und was mal drin ist, ist drin in genau dem Grundwasser, das unser Trinkwasser wird. Was bisher problemlos möglich ist – Enteisenung und Entmanganung – wird plötzlich ein aufwändiger Prozess. Die Beseitigung einer möglichen Verkeimung ist ein ganz anderer und wesentlich aufwändigerer Prozess. Ein Test unter Volllast hat diese latente Gefahr der Druckumkehr bereits bestätigt.
 
Die MEG pocht darauf, dass durch ihre eigenen Messungen die Sicherheit fürs Grundwasser gewährleistet sei und möchte laut SWR-Bericht weitere Grundwasserquellen in der Südpfalz anzapfen.
 
Dazu Brandl: „Hier müssen die Behörden der Sicherheit unseres Grundwassers höchste Priorität einräumen! Es kann nicht sein, dass eine Firma profitiert und dafür eine ganze Region einem Risiko ausgesetzt wird, das im schlimmsten Fall die Sicherheit und bisherige hohe Qualität unseres Wassers gefährdet. Denn darauf würde eine Verschmutzung des Grundwassers letztlich hinauslaufen. Hier ist jedes kleinste vermeidbare Risiko zu viel!“