Martin Brandl: Aus für Sprach-Kitas verheerendes Zeichen

10. Juli 2023

Der Landtagsabgeordnete Martin Brandl (CDU) kritisiert das Aus für die Sprach-Kitas in Rheinland-Pfalz heftig. Nach dem Auslaufen des vom Bund geförderten Programms für Sprach-Kitas setzt das Land Rheinland-Pfalz die erfolgreiche Förderung nicht mit eigenen Mitteln fort, wie das andere Bundesländer tun.

Stattdessen findet sprachliche Bildung sogenannterweise „alltagsintegriert“ statt; für zusätzliche separate Sprachfördermaßnahmen werden keine Mittel mehr zur Verfügung gestellt, so die Landesregierung.

Auch in der Südpfalz sind mehrere Kindertagesstätten betroffen, so je zwei in Wörth und Bad Bergzabern sowie je eine in Edenkoben, Klingenmünster und Steinfeld.

„Das Aus für Sprach-Kitas und damit dringend notwendige Sprachförderung geht völlig an der Realität vorbei“, kritisiert Brandl. Erzieherinnen und Erzieher müssten immer mehr Aufgaben wahrnehmen, schon allein der Dokumentationsaufwand ist vielfältig. „Natürlich sprechen die Fachkräfte deutsch mit den Kindern, aber eine intensive Sprachförderung ist so nebenbei schlicht nicht möglich.“ Der Anteil der Kinder mit Sprachförderbedarf nimmt ebenso zu wie der von Kindern mit anderen besonderen Förderbedarfen – und allem soll gemäß Festlegung der Landesregierung inklusiv entsprochen werden.

„Bei der Landesregierung werden für zusätzlichen Aufgaben in der Regel zusätzliche Mitarbeiter eingestellt, in den Kitas soll das alles mit dem bestehenden Personal gehen“, stellt Brandl den Vergleich an.

Die Landesregierung konterkariere ihre eigenen Ziele des Kita-Gesetzes. Dort steht: "Kindertagesbetreuung soll allen Kindern gleiche Entwicklungs- und Bildungschancen bieten, unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer ethnischen Herkunft, Nationalität, weltanschaulichen und religiösen Zugehörigkeit, einer Behinderung, der sozialen und ökonomischen Situation ihrer Familie und ihren individuellen Fähigkeiten. Sie soll soziale sowie behinderungsbedingte Benachteiligungen ausgleichen.“

Schöne Worte und hehre Ziele, findet Brandl, die jedoch mit den erforderlichen Ressourcen ausgestattet werden müssen.