Rheinland-Pfalz gehen die Fachkräfte aus nun müssen alle an einem Strang ziehen

11. September 2018

Zur Woche des Handwerks fordern die südpfälzischen CDU-Abgeordneten Christine Schneider und Martin Brandl Lösungen, um den Fachkräftemangel in Handwerksberufen zu begegnen.

„Eine wirksame Lösung für den Fachkräftemangel finden − Dies ist eine der zentralen Herausforderungen der rheinland-pfälzischen Wirtschaftspolitik. Wir müssen alles dafür tun, die Handwerksberufe attraktiver zu gestalten“, erklärt die CDU-Landtagsabgeordnete Christine Schneider anlässlich der Woche des Handwerks, die die CDU-Landtagsfraktion zurzeit veranstaltet.

Als gelernte Schreinerin sei es für sie unverständlich, warum viele junge Menschen keinen Handwerksberuf mehr erlernen wollen. Im Rahmen der Woche des Handwerks besucht Christine Schneider die Schreinerei Blumeyer in Maikammer, in der sie ihre Lehre zur Schreinerin gemacht hatte. Zwischen Holz und Werkbänken erklärt sie, dass Eltern und Schulen oft ein falsches Image von der dualen Ausbildung und den Aufstiegschancen vermitteln. Deshalb setzt sich die CDU-Landtagsfraktion für eine starke, nachhaltige Bildungspolitik ein, die berufliche und akademische Ausbildung gleichermaßen wertschätze und fördere. Christine Schneider regte deshalb beim Besuch der Schreinerei in Maikammer an, in rheinland-pfälzischen Schulen verstärkt für Handwerksberufe zu werben. Das Angebot an Schüler- und Berufspraktika solle ausgebaut werden, so die Ab-geordnete.

Beim anschließenden Besuch der Bäckerei Bäcker Becker in Edenkoben wird der Fachkräftemangel in der Bäckerei-Branche sichtbar. Kaum jemand wolle heute noch den Beruf des Bäckers erlernen, schildert Bäckermeister Claus Becker. Martin Brandl, der selbst aus einer Bäckerei-Familie stammt und dem das Handwerk vertraut ist, erklärt, dass Handwerk viel mit Regionalität und Nachhaltigkeit zu tun hat: „Die Verbraucher sollten mehr darauf achten, vor Ort in ihren Dörfern und Stadteilen nachhaltig und regional einzukaufen. Nur damit kann man das Handwerk unterstützen. Die kleinen und mittelständigen Betriebe schaffen nachhaltige Strukturen und stärken unsere Region.“

„Junge, talentierte Menschen entscheiden sich viel zu selten für eine Ausbildung im Handwerk. Dabei ist eine Karriere im Handwerk vielfältig und ebnet viele Möglichkeiten. Eine solide Ausbildung ist oft die Grundlage für ein sehr erfolgreiches Erwerbsleben. Vom Lehrling zur Führungskraft bis zum Betriebsleiter oder Geschäftsführer - Das ist keine Seltenheit. Auch bei der Gehaltsentwicklung braucht das Handwerk den Vergleich mit akademischen Berufen nicht zu scheuen“, so Christine Schneider in Edenkoben.

Beim anschließenden Gespräch bei der Kreishandwerkerschaft war das Bildungssystem ein wichtiger Diskussionspunkt. Christine Schneider und Martin Brandl plädierten dafür, die Berufsschulen zu stärken. Ziel müsse es sein, ein attraktives, wohnortnahes und bedarfsgerechtes Angebot in der beruflichen Bildung vorzuhalten. Nur so könne man dem Fachkräftemangel in Deutschland ent-gegenwirken. Die Experten waren sich einige: Der Meisterbrief dürfe nicht ab-geschafft werden, er sei ein Garant für den Wissenstransfer. „Es geht uns nicht darum Kinder, Eltern und Lehrer von der Bedeutung der Handwerksberufe zu überzeugen, wir sind davon überzeugt, dass die Gesellenzeit eine wertvolle Er-fahrung für die geistige und körperliche Reife ist“, so Martin Brandl abschließend.