Martin Brandl, Thomas Weiner: Fortbildungsangebot des Landes für Freiwillige Feuerwehren desolat

21. März 2023

Die Landtagsabgeordneten Martin Brandl und Thomas Weiner (beide CDU) haben sich mit Kleinen Anfragen an die Landesregierung nach der Situation bei der Vergabe von Lehrgangsplätzen an der Feuerwehr- und Katastrophenschutzakademie des Landes (LFKA) erkundigt. 
Zunehmend beklagen Verantwortliche der Freiwilligen Feuerwehren, dass zwischen der ersten Anmeldung für einen Lehrgang und der Teilnahme oft Jahre vergehen. So würden nicht nur Ehrenamtliche demotiviert, sondern es könnten auch Führungspositionen nicht besetzt werden, weil erforderliche Lehrgänge nicht besucht werden können. So stehe langfristig der Fortbestand der Freiwilligen Feuerwehren auf dem Spiel.
 
Von den angemeldeten 480 Bedarfen von Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehren und anderer Hilfsorganisationen in der Südpfalz wurden im Jahr 2018 mit 198 belegten Lehrgangsplätzen 41 % erfüllt. Im Jahr 2019 waren es noch 37 % der Anmeldungen, die mit einem Platz bedacht wurden. Im Jahr 2020 und 2021 wurden jeweils 14 % der Bedarfe bedient, 2022 waren es 23 %.
 
Im Bereich der Stadt Landau wurde im Jahr 2018 für 64 Lehrgänge Bedarf angemeldet, wovon nur 28 besucht werden konnten, im Jahr 2019 konnten 17 von 52 eigentlich erforderlichen Lehrgangsplätzen belegt werden, 2020 und 2021 jeweils 6 von 46, 2022 waren es 13 von 43. Im Landkreis Südliche Weinstraße konnten die Bedarfe wie folgt erfüllt werden: 2018 103 von 226, 2019 85 von 213, 2020 40 von 220 und im Jahr 2021 17 von 211 Bedarfen, mit 8 % ein unrühmlicher Tiefpunkt.
 
Im Kreis Germersheim wurde das Angebot der LFKA dem Bedarf ebenfalls bei Weitem nicht gerecht: Im Jahr 2018 konnten 67 von 190 angemeldeten Lehrgangsplätzen belegt werden, 2019 101 von 281, 2020 36 von 305, 2021 59 von 324 und 2022 nur 69 von 310.
 
Fragen, wie die Landesregierung die augenfällige Problematik für die Freiwilligen Feuerwehren beurteilt, geht der Minister aus dem Weg und schildert stattdessen künftige Verbesserungen im schönen Worten. Was auch nicht fehlt: Die Verantwortung für die Vergabe der zugeteilten Plätze obliege dem Aufgabenträger der kommunalen Selbstverwaltung.
 
Brandl und Weiner kritisieren das Schönreden und Schwarzer-Peter-Spiel der Landesregierung. „Wenn erforderliche Lehrgänge nicht besucht werden können, schwindet die Motivation bei den Ehrenamtlichen und insbesondere die Möglichkeit, Führungspositionen zu besetzen“, kritisiert Weiner. Brandl fordert: „Was die Ehrenamtlichen brauchen, sind angemessene Fortbildungsmöglichkeiten - eine veränderte Verwaltung des Mangels hilft schlussendlich nicht weiter.“ Brandl und Weiner werden die Versorgung der Blaulichtfamilie mit Lehrgängen weiter begleiten und anmahnen. Ohne tiefgreifende Verbesserungen stehe letztlich die Leistungsfähigkeit des Katastrophenschutzes in unserem Land auf dem Spiel.