Martin Brandl: Landesregierung muss Ausbildungskapazitäten an der Feuerwehr- und Katastrophenschutzakademie endlich ausweiten

Foto: Rolf H. Epple
29.12.2021

Der Landtagsabgeordnete Martin Brandl (CDU) hat sich mit einer Kleinen Anfrage nach der Vergabe von Lehrgangsplätzen an Teilnehmer aus dem Kreis Germersheim an der Feuerwehr- und Katastrophenschutzakademie (LFKA) in Koblenz erkundigt. Der Anlass waren wiederholte Hinweise von Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehren, dass sie bei der Vergabe von Lehrgangsplätzen nicht berücksichtigt worden seien. Zusammen mit seinem Abgeordneten-Kollegen Dennis Junk, Mitglied im Innenausschuss, hat er nach den entsprechenden Zahlen für Rheinland-Pfalz gefragt.
Die Antworten der Landesregierung sind ernüchternd. Im Jahr 2018 wurden von 190 angemeldeten Teilnehmern von Freiwilliger Feuerwehr und Hilfsorganisationen im Kreis Germersheim nur 67 bei der Lehrgangsvergabe berücksichtigt. 65 Prozent der Bedarfe wurden nicht berücksichtigt. Im Jahr 2019 war die Quote ähnlich, von 281 angemeldeten Personen wurden 101 berücksichtigt. Im Jahr 2020 waren es nur 36 von 305 Teilnehmern, was die Landesregierung mit der Corona-Situation begründet.
In ganz Rheinland-Pfalz wurden im Jahr 2018 von 7.836 Anmeldungen 4.818 und damit 61 % berücksichtigt, im Jahr 2019 fanden 4.440 von 9.470 Anmeldungen Berücksichtigung, also 47 %. Im Jahr 2020 waren 9.550 Anmeldungen zu verzeichnen, von denen – aus Auswirkung der Pandemie – 1.815 berücksichtigt wurden, in Planung sind 5.092, also 19 % bzw 53 %.
„Die Landesregierung muss die Kapazitäten an der LFKA deutlich ausweiten“, fordert Brandl. Auch vor der Pandemie habe landesweit nur etwa die Hälfte der Angehörigen von Freiwilligen Feuerwehren und Hilfsorganisationen einen Lehrgangsplatz bekommen. Im Kreis Germersheim ist die Quote weitaus schlechter, nur etwa ein Drittel der Anmeldungen wurde berücksichtigt „Da hilft keine Verbesserung des Vergabeverfahrens, es geht nicht vorrangig darum, die zu berücksichtigenden Teilnehmer nach Ortsgröße und Einwohnerzahl auszuwählen, sondern darum, ausreichend – und damit mehr - Lehrgangsplätze anzubieten. Gerade auch im Kreis Germersheim scheint das besonders nötig zu sein.“ Wer sich ehrenamtlich in so herausragender Weise einsetze wie die Mitglieder von Freiwilligen Feuerwehren und Hilfsorganisationen, müsse auch die Möglichkeit einer qualifizierten Ausbildung haben und nicht durch lange Wartelisten entmutigt werden.