Martin Brandl: Kreis stemmt Großteil der Schulsozialarbeit wo bleibt die Unterstützung des Landes?

4. Januar 2021

„Es ist vorbildlich, was der Kreis Germersheim in Sachen Schulsozialarbeit leistet“, lobt der Landtagsabgeordnete Martin Brandl (CDU). Der Erste Kreisbeigeordnete Christoph Buttweiler hatte im Dezember über die steigenden Bedarfe im Kreis berichtet. Auf Basis der Bedarfsanalyse soll die Schulsozialarbeit des Kreises um mindestens 3,5 Stellen erweitert werden.


Schulsozialarbeit habe sich längst als Erfolgsmodell etabliert, so Brandl. Während einige Schulen in den Anfangsjahren eher zurückhaltend waren, herrsche inzwischen Einigkeit über den Nutzen der Schulsozialarbeit, die gerade im präventiven Bereich viel bewirke. Letztlich würden damit Folgekosten eingespart, die weitaus höher wären.

Umso unverständlicher sei es, dass die Landesregierung Schulsozialarbeit nur an bestimmten Schularten unterstütze, und auch dort nur in recht begrenztem Rahmen. „Auch hier lässt die Landesregierung die Schulträger und die Schülerinnen und Schüler im Regen stehen“, kritisiert Brandl. Bedarfe werden anhand von Schülerzahlen, der Zahl von Schülern mit Migrationshintergrund, Zahlen der Schulbuchausleihe, Sachberichten der Mitarbeiter in der Schulsozialarbeit und weiteren Daten durch den Kreis ermittelt. Völlig unverständlich ist für Brandl, dass Grundschulen und Gymnasien von der Förderung grundsätzlich ausgenommen seien. Lediglich eine Grundschule im Kreis Germersheim erhalte hier Landesmittel.

Aus einer Großen Anfrage der CDU-Fraktion im Landtag geht hervor, dass das Land die Schulsozialarbeit an weiterführenden Schulen im Kreis Germersheim mit insgesamt 254.850 Euro fördert. Das entspricht 42,1 % der für Schulsozialarbeit insgesamt aufgewendeten Personalkosten, die sich auf 604.902 Euro belaufen. Diesen größeren Anteil stemmen der Kreis als Träger und die Verbandsgemeinden und Städte an den Schulstandorten. Bei den Grundschulen im Kreis summieren sich die Kosten für Schulsozialarbeit auf 442.884 Euro, wovon das Land mit 30.600 Euro für eine einzige Grundschule gerade mal 6,9 % trägt. Den Löwenanteil stemmen Kreis und Träger.

Brandl sieht hier großen Nachholbedarf bei der Landesregierung: „Es ist höchste Zeit, dass das Land hier die tatsächlichen Bedarfe anerkennt und unterstützt und außerdem alle Schularten bei der notwendigen und erfolgreichen Schulsozialarbeit unterstützt.“