Martin Brandl fragt nach zum Schienengüterverkehr im Kreis Germerheim

22. April 2020

Der Landtagsabgeordnete Martin Brandl (CDU) hat sich mit einer Kleinen Anfrage nach der Situation beim Schienengüterverkehr auf der Strecke Wörth – Germerheim erkundigt. Wie die Landesregierung mitteilt, sind für die Strecke derzeit keine zusätzlichen Blocksignale – mehr Abschnitte für mehr Schienenverkehr - geplant.

Zusätzlich hat Brandl sich an den Konzernbevollmächtigten der Bahn für Rheinland-Pfalz und das Saarland gewandt. Hier hat er erfahren, dass an einem Tag mit guter Auslastung acht Güterzüge im Regelverkehr fahren würden, in einer typischen Woche im Durchschnitt ca. 22 Züge im Regelverkehr.

Dazu komme der durchaus übliche sogenannte Gelegenheitsverkehr kurzfristig bestellter Trassen, z. B. im Zusammenhang mit Just-in-Time-Lieferungen. Diese kurzfristigen Bestellungen seien weder plan- noch vorhersehbar. Weiterhin könnten Baumaßnahmen eine – teilweise – Umleitung von Güterverkehr bewirken.

In den vergangenen Monaten seien auf der Strecke Wörth – Germersheim im November 93 Güterzüge verkehrt (57 Regelzüge / 36 Sonderzüge), im Dezember 134 (95 / 39), im Januar 82 (70 / 12) und im Februar 92 (86 / 6).

Ein weiteres großes Anliegen ist die Lärmreduzierung. Der Einsatz von Verbundstoffbremssohlen reduziere den Lärm um rund 10dB(A), was einer gefühlten Halbierung entspreche, wie der Konzernbevollmächtigte der DB mitteilt. Die DB beschaffte bereits seit 2001 Güterwagen ausschließlich mit leisen Bremssohlen. Ende 2019 seien 57.000 von insgesamt 63.000 Güterwagen damit ausgerüstet gewesen, bis Ende 2020 sollen alle umgerüstet sein.

Mit dem Schienenlärmschutzgesetz sei ein Zuschlag auf den Trassenpreis für nicht umgerüstete Güterzüge eingeführt worden, der bei vier Prozent läge. Ab dem Fahrplanwechsel 2020/2021 werde der Betrieb lauter Güterwagen in Deutschland gesetzlich verboten sein.

Brandl hält daran fest, dass die Beeinträchtigung der Anlieger durch Güterverkehr so gering wie möglich gehalten werden müsse. Die vollständige – und geplante – Umstellung auf geräuschärmere Bremsbeläge sei hier ein wichtiger Baustein. Brandl weiter: „Die Entwicklung der Zahl von Güterzügen müssen wir beobachten. Für den Fall einer deutlichen Steigerung der Zahlen hielte ich weitere Lärmschutzmaßnahmen für unabdingbar. Nach wie vor bin ich der Überzeugung, dass die Strecke Wörth Germersheim keinesfalls für eine stärkere Belastung durch Güterverkehr ausgelegt ist, da an vielen Stellen die Wohnbebauung sehr nah an der Strecke liegt, Lärmschutz fehlt, und durch häufige Sperrungen der Bahnübergänge die Ortschaften in unzumutbarer Weise geteilt würden.“