Martin Brandl: Sprachförderung verbessern, nicht reduzieren!

13. Dezember 2019

„Während die IQB-Studie vielen Grundschülern unzureichende Kenntnisse im Lesen und Schreiben attestiert, fährt das Land die Sprachförderung zurück“, kritisiert der Landtagsabgeordnete Martin Brandl (CDU) das Vorgehen des Bildungsministeriums.


Eine Auswertung der Zahlen von Schülern mit Sprachförderbedarf und dem von der Landesregierung bereitgestellten Sprachförderunterricht zeigt den Missstand auf: Im Schuljahr 2017/2018 hatten von 4.614 Grundschülern im Kreis Germersheim 903 Kinder, entsprechend 19,5 Prozent, Sprachförderbedarf. Für diese Kinder wurden 160 Lehrerwochenstunden für die Sprachförderung bereitgestellt. Das entsprach 0,18 Lehrerwochenstunden je Kind mit Sprachförderbedarf.

Im Schuljahr 2018/2019 zeigten 1.025 von insgesamt 4.614 Grundschülern Bedarf an Sprachförderung. Das entspricht 22,2 %. Die für sie bereitgestellten 146 Lehrerwochenstunde entsprechen 0,14 Lehrerwochenstunden je Kind.

Die IQB-Bildungsstudie kommt zu dem Ergebnis, dass 36,2 % der rheinland-pfälzischen Kinder die Grundschule ohne ausreichende Lesefertigkeiten verlassen, und 48,4 % - fast die Hälfte – ohne ausreichende Kenntnisse der Orthographie.

„Eine fatale Fehlsteuerung der Landesregierung“, stellt Brandl fest. „Förderbedarf heißt, dass die Kinder Förderung benötigen, und nicht, dass diese reduziert werden sollte. Das Land muss Kinder mit Sprachförderbedarf stärker unterstützen, damit sie nach der Grundschule gute Chancen auf eine erfolgreiche Schullaufbahn haben können!“