Brandl, Schneider, Gebhart: Land darf Berufsbildende Schulen nicht weiter sträflich vernachlässigen

9. November 2016

Auf Einladung der Landtagsabgeordneten Martin Brandl und Christine Schneider und des Bundestagsabgeordneten Dr. Thomas Gebhart (alle CDU) fand ein Gespräch zur Krise in der Unterrichtsversorgung der Berufsbildenden Schulen (BBS) in der Südpfalz statt. Teilnehmer waren Vertreter der Berufsbildenden Schulen in der Südpfalz, Lehrer sowie Innungsobermeister aus der Südpfalz.

Seit Jahren sind die Abgeordneten im Kontakt mit den Berufsschulen und bemängeln die absolut unzureichende Unterrichtsversorgung. Brandl und Schneider haben dazu regelmäßig auf die Missstände hingewiesen und eine anständige Unterrichtsversorgung gefordert. „An unseren Berufsschulen fällt besonders viel Unterricht aus und gefährdet unser bisher gutes duales Ausbildungswesen“, stellen Brandl, Schneider und Gebhart fest. Von anderen europäischen Ländern als Erfolgsmodell gefeiert, entwickle Rheinland-Pfalz sein vorbildliches Berufsschulwesen nicht weiter, sondern fahre es systematisch an die Wand.

„Die Situation ist nach wie vor deutlich angespannt - in einzelnen Fächern ist sie katastrophal mit Unterrichtsausfall von bis zu 50%. Völlig unklar ist, wie hier qualitativ guter Unterricht stattfinden soll“, so die Abgeordneten. Auch die Ausbildungsbetriebe forderten eine ordentliche Ausstattung der Berufsschulen: „Die Gleichstellung der Berufsbildenden Schulen mit allgemeinbildenden Schulen ist absolut überfällig“, war der Tenor der Gesprächsteilnehmer. Es sei völlig egal, ob Berufsschulunterricht strukturell (wegen zu wenig Lehrern) oder temporärer (wegen Krankheit, Fortbildung u.v.m.) ausfalle - wichtig ist, was bei den Schülerinnen und Schülern ankomme, und hier mangele es an allen Ecken und Enden.

Im rheinland-pfälzischen Handwerk stünden in den kommenden fünf bis zehn Jahren strukturell bedingt besonders viele Betriebsübergaben an. Dazu seien hervorragend ausgebildete Nachfolger erforderlich. Doch wie sollen angehende Handwerker bei dieser katastrophal schlechten Unterrichtsversorgung an Berufsschulen den theoretischen Teil der Fachausbildung erarbeiten?

„Die nach wie vor mangelhafte Unterrichtsversorgung gefährdet den Erfolg der dualen Berufsausbildung. Wir brauchen möglichst lückenlosen Unterricht“, fordern die Abgeordneten, „Statistiken, welche die Mängel verschleiern, sind nutzlos. Jetzt muss die Landesregierung dringend etwas tun! Vor allem die Mangelfächer müssen gestärkt werden.“ Dazu hat die CDU in der Vergangenheit konkrete Vorschläge gemacht, die von der Landesregierung unisono abgelehnt wurden.