Bau einer Moschee in Germersheim in Trägerschaft der Ditib

17. August 2016

Ditib muss unabhängig werden von türkischer Regierung

Aktuell plant Ditib, der größte Moscheenverband in Deutschland, den Bau einer Moschee in Germersheim. Zum Bau einer Moschee in Trägerschäft der vom türkischen Staat abhängigen Ditib äußern die CDU-Politiker Dr. Fritz Brechtel (Landrat), Marcus Schaile (Bürgermeister), CDU-Stadtverbandsvorsitzender Christoph Buttweiler, Landtagsabgeordneter Martin Brandl, Bundestagsabgeordneter Dr. Thomas Gebhart und Dr. Heiner Geißler (Bundesminister a.D.) erhebliche politische Bedenken.


„Die freie Ausübung des Glaubens ist im deutschen Grundgesetz verankert. Wir stehen selbstverständlich für diesen hohen Wert und erwarten, dass jeder, der sich auf den Anspruch der Religionsfreiheit beruft, gleichermaßen für alle anderen demokratischen Werte unseres Grundgesetzes eintritt, wie z.B. Freiheit, Toleranz, Gleichheit vor dem Gesetz und Gleichberechtigung von Mann und Frau. Wir treten für eine gelingende Integration der hier lebenden Muslime ein. Diese ist unserer Auffassung nach an Grundvoraussetzungen geknüpft, die wir nachdrücklich einfordern.

Ditib kooperiert mit der Religionsbehörde Diyanet in Ankara, die wiederum dem Ministerpräsidenten der Türkei unterstellt ist. Der Vorsitzende der Ditib ist von Amts wegen türkischer Botschaftsrat. Die in der Türkei ausgebildeten Imame der Ditib werden für fünf Jahre nach Deutschland geschickt, können in der Regel kein Deutsch und sind Beamte des türkischen Staates, der sie auch bezahlt. Dabei hat sich die Türkei in den letzten Wochen und Monaten immer weiter weg von einem demokratischen Rechtsstaat und hin zu einem autoritären System entwickelt.

Aus diesem Grund wenden wir uns gegen den Bau einer Moschee unter der Trägerschaft von Ditib in der heutigen Abhängigkeits- und Organisationsform. Es geht nicht um den Bau einer Moschee an sich, sondern um den Bau einer Moschee in der Trägerschaft der vom türkischen Staat abhängigen Ditib. Dass Imame der Ditib-Moscheen weiter aus der Türkei geschickt und bezahlt werden und Ditib von Ankara abhängig ist, halten wir vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen für äußerst problematisch.

Wir fordern daher
•    von Ditib, sich organisatorisch, rechtlich und finanziell von Ankara zu lösen und von Ditib Germersheim erwarten wir konkrete Schritte, sich unabhängig vom türkischen Staat zu machen. Gerne besprechen wir auch in einem persönlichen Treffen mit Ditib, wie diese Schritte umgesetzt werden;
•    die Moscheegemeinden auf, das Angebot der an deutschen Hochschulen ausgebildeten Imame zu nutzen;
Dies sind Grundvoraussetzungen für eine gelingende Integration der hier lebenden Muslime, die wir nachdrücklich einfordern. Uns ist bewusst und wir wertschätzen, dass in der Vergangenheit häufig die Mitglieder der Ditib-Moscheegemeinden mit uns für religiöse Toleranz geworben und gegen radikalisierende Islamauslegungen gestritten haben. Wir wünschen uns jedes einzelne Gemeindemitglied als Mitstreiter für diese Werte.“