Unterrichtsausfall immer noch zu hoch

17. Februar 2016

„Der Unterrichtsausfall ist nach wie vor zu hoch“, stellt der Landtagsabgeordnete Martin Brandl (CDU) fest. Der sogenannte „strukturelle Unterrichtsausfall“ gibt an, wie viele Wochenstunden bzw. Lehrerstellen aufgrund von zu wenig Personal von vornherein ausfallen (hier die Statistik für den Kreis Germersheim). Der kurzfristige Unterrichtsausfall durch Krankheiten, Klassenfahrten und Konferenzen ist hier noch gar nicht eingerechnet und verschärft die Situation noch zusätzlich.

„Es wird mittlerweile absurd, mit welchen Begründungen Frau Schleicher-Rothmund den Unterrichtsausfall rechtfertigt. Nun würde angeblich der Rechnungshof verhindern, dass es eine 100%ige Unterrichtsversorgung gibt. Das grenzt an Realitätsverlust. Der zuständige Staatssekretär hat im gestrigen Ausschuss noch einmal klar deutlich gemacht, dass genügend Lehrer vorhanden sind. Die Begründung, warum aber nicht genügend eingestellt werden, um den strukturellen Unterrichtsausfall auf null zu reduzieren, blieb er schuldig“, so Brandl.

Auch der Kreis Germersheim bleibe davon nicht verschont. Jede Woche fehlten den Schülern gemäß Statistik der Landesregierung in Summe 262 Unterrichtsstunden. Wenn dann noch Lehrer krank würden oder eine Klassenfahrt anstehe, fiele noch mehr Unterricht aus – der sogenannte „temporäre Unterrichtsausfall“.

„Diese Stunden fehlen dann unseren Kindern. Für sie ist jede Stunde wichtig, um die Unterrichtsinhalte zu verstehen und einzuüben. Die Zeit für individuelle Förderung der Schwachen wie auch der Begabten bleibt zwangsläufig auf der Strecke. Die Landesregierung weiß das genau. Blickt man auf die Schulen im Kreis Germersheim, fallen die Gymnasien auf – am Goethe Gymnasium fehlen 1,7 Lehrkräfte, am Europa-Gymnasium sind es 1,5 Stellen. An den Integrierten Gesamtschulen im Kreis fehlen jeweils zwischen 0,7 und 1,2 Stellen. Die gute Personalausstattung einzelner Schulen verbessere zwar die Gesamtsumme in der Statistik, für Schulen mit zu wenig Lehrkräften ändere sich dadurch jedoch gar nichts.

„Es ist eine ähnliche Situation wie seit Jahren: Die Personaldecke ist zu dünn, den Kindern wird Unterricht vorenthalten, die Landesregierung redet die Situation schön“, bemängelt Brandl, „es ist Zeit, dass die Unterrichtsversorgung endlich gut wird!“