Bildung geht jeden an

25. Februar 2015

Kuhardt. Beim Themenabend referiert Martin Brandl, MdL (CDU) über Qualität und Chancen in der Bildung sowie das Schulsystem in Rheinland-Pfalz.

Am Montagabend begrüßte Ortsbürgermeister Roland Eiswirth (CDU) über 50 Gäste zum Themenabend „Bildungsqualität und Chancen in Rheinland-Pfalz“. Hauptredner Martin Brandl, MdL (CDU) führte vor interessierten Eltern und Lehrern sowie  engagierten Politikern die Situation rund um das rheinland-pfälzische Bildungssystem aus.


Die Verwirrung über die zahlreichen Schulformen und Bildungswege, das schwindende Vertrauen in die nachhaltige Bildung unserer Kinder sowie die zurückgehende Einflussnahme der Schulen selbst führten bereits im Vorfeld zu vielen Fragen aber auch Sorgen von Eltern schulpflichtiger Kinder und machten eine solche Themenveranstaltung notwendig und sinnvoll.

Das Hauptaugenmerk legte Brandl bei seinen Ausführungen immer wieder auf die Qualität des Unterrichts. Sowohl der Inhalt, der zwar von Unterrichtsplänen vorgegeben ist, aber nicht an allen Schulen wegen Lehrermangels gleichermaßen in die Tat umgesetzt werden kann, aber auch die unterschiedlichen Prüfungsniveaus der einzelnen Schulen führen zwangsläufig zu Qualitätsverlust und somit zu Nachteilen für unsere Schüler.

Fehlende finanzielle Mittel haben einen entsprechenden Anteil an der Misere. Primär macht sich das am Fehlen von Lehrkräften bemerkbar. Und diese Situation wird nicht verbessert, indem die rot-grüne Landesregierung Gelder für Schulbuskosten der Schüler einsetzt anstatt für die Einstellung von Lehrern. „Das Land zahlt dem Schüler die Kosten für den Bus zur Schule – dort angekommen fällt die Unterrichtsstunde aus, weil das Land kein Geld für Lehrkräfte zur Verfügung stellt. Das muss man erst mal verstehen!“, so Brandl. Das Land gibt pro Jahr ca. 30 Mio. EUR aus für die Bezuschussung der Transferkosten. Damit könnte man den eklatanten Lehrermangel und Unterrichtsausfälle beheben.

Andererseits hebt Brandl die Bedeutung der Berufsbildenden Schulen hervor. Sie böte für alle Talente und Bedürfnisse sowie Bildungswünsche eine Menge Unterstützung und Möglichkeiten. Gerade der Ausbau Zusammenarbeit zwischen den Schulen, Vereinen, Experten und auch der Wirtschaft könnte jedem einzelnen Schüler quasi eine maßgeschneiderte Ausbildung aufzeigen – von der Berufsausbildung bis zum Abitur.

Das Abitur, das mittlerweile von mehr als 50% aller Schüler erworben wird – Tendenz steigend - sollte nicht zur einzigen Eintrittskarte für den späteren Beruf werden. Die duale Berufsausbildung muss wieder an Bedeutung gewinnen.
Unter der Moderation von Wolfgang Rieder kam es zu gehaltvollen Dialogen und Diskussionen in den Zuschauerreihen, darunter vor allem zahlreiche Lehrer, die aus dem Alltag berichteten. 

Gastredner Christian Kaufmann von der Kreisvolkshochschule rundete den Abend ab mit seinem Vortrag zu den Themen Legasthenie (Lese- und Rechtschreibschwäche) und Dyskalkulie (Rechenschwäche). Besonderen Respekt verdiente ein abschließender Kurzvortrag eines Schülers, der aus eigener Erfahrung zum Thema Legasthenie berichtete.
Hörte man sich nach den Fachvorträgen um, so merkte man schnell, dass allen Gästen sehr viel am Thema Bildung liegt und dass der Dialog darüber und die Arbeit daran dringend und zwingend aufrecht erhalten werden soll.