Martin Brandl und Christine Schneider: Vogelschutz bei Energiegewinnung ernst nehmen

12. Juli 2018

Den Landtagsabgeordneten Martin Brandl und Christine Schneide (beide CDU) ist am Vogelschutz im Zusammenhang mit der Energiegewinnung und -bereitstellung sehr gelegen. Mit Kleinen Anfragen an die Landesregierung und direkt bei den Pfalzwerken haben sie zu zwei maßgeblichen Problemen nachgehakt. Verantwortlich für den Vogelschutz ist der Netzbetreiber gemäß den behördlichen Maßgaben.


Zum einen geht es ihnen um den Vogelschutz an Mittelspannungsmasten. An Mittelspannungsleitungen, die nicht oder nicht ausreichend gesichert sind, stelle der Stromschlag die größte Gefahr für Vögel dar. Während die Landesregierung keine Angaben zur Zahl der betroffenen Tiere machen kann, beziffern sie die Pfalzwerke im Netzgebiet in den vergangenen 20 Jahren auf 2 bis 18 tote Störche pro Jahr. Im vergangenen Jahr waren es drei. Signifikant ist hier der Rückgang nach größeren Investitionen in den Vogelschutz. Bedenkt man die stark steigende Zahl von Störchen im Zeitverlauf, ist der Anteil der durch Stromschlag getöteten Tiere sehr erfreulich reduziert worden.

Nach Angabe der Pfalzwerke sind bei 12.400 Mittelspannungsmaste der insgesamt 22.000 in ihrem Bestand aufgrund der Mastgeometrie keine zusätzlichen Vogelschutzmaßnahmen erforderlich. Von den weiteren 9.600 Masten seien 9.100 vogelsicher nachgerüstet worden, wegen der verbleibenden 500 Masten sei man in Abstimmung mit der Aktion PfalzStorch. Diese bewerte die grundsätzliche Notwendigkeit und priorisierte die Maßnahmen. Diese wiederum würden mit Instandhaltungsmaßnahmen der Pfalzwerke abgestimmt, um an spannungsfreien Masten problemlos arbeiten zu können. Aufgrund dieses Vorgehens sei ein Abschlusstermin nicht anzugeben. Brandl und Schneider stimmen überein: „Die Nachrüstung der letzten 500 Masten schließt die Vogelschutzmaßnahmen sinnvoll ab und sollte baldmöglichst umgesetzt werden.“

Auch Windenergieanlagen sind immer wieder als Gefahr für Vögel in der Diskussion. Hier sind den Pfalzwerken keine Schäden an Vögeln bekannt, dem Land liegen keine Daten vor. Das Land erläutert, dass bereits im Genehmigungsverfahren Schutzmaßnahmen gefordert würden. Die Pfalzwerke konkretisieren diese. Im Wesentlichen geht es um Abschaltungen, teils abhängig vom Wetter, und ein Monitoring mit zeitweiser Abschaltung bei Flugzeiten - „Fledermaus-Abschaltungen“ und „Kranichmonitoring.“

Die Pfalzwerke führen an, dass sie den Vogelschutz zusätzlich durch vielfältige Maßnahmen unterstützen: die Montage von Nist- und Brutkästen im gesamten Netzgebiet, die Überlassung nicht mehr benötigter Turmstationen für die Ansiedlung von Falken, die Errichtung und Umsiedlung von Nestern mit Gerätschaft und Materialien.

Brandl und Schneider: „Der Vogelschutz bei Energieanlagen hat sich in Rheinland-Pfalz positiv entwickelt. Diesen Weg gilt es, konsequent weiter zu verfolgen. Wir sind jedoch irritiert, dass die Landesregierung hierzu keine Angaben machen kann.“