Berufsorientierung an rheinland-pfälzischen Schulen stärken

7. Juni 2018

Die CDU- Abgeordneten Christine Schneider, Dr. Thomas Gebhart und Martin Brandl sprechen sich gemeinsam für eine strukturelle Stärkung der Berufsorientierung an rheinland-pfälzischen Schulen aus. Damit wollen sie sowohl die schulische als auch die berufliche Bildung stärken. Hierzu stellt die rheinlandpfälzische CDU-Fraktion heute ein umfangreiches Thesenpapier vor.



Das schulische Bildungsziel bleibt eine breite Allgemeinbildung, die die Schüler stark macht für ihr Leben, bekräftigen die CDU-Abgeordneten Schneider, Gebhart und Brandl. Dabei müsse Bildung den Schülern logisches Denken und die Grundstrukturen gesellschaftlichen, menschlichen, ökonomischen, ethischen, künstlerisch-musischen und naturwissenschaftlichen Lebens beibringen. Doch man stehe vor großen Herausforderungen, die Aus- und Weiterbildung auch zukunftsfähig zu gestalten, so die Abgeordneten. Dabei ginge es im Speziellen um die Stärkung der beruflichen Bildung.

„Wir haben zahlreiche Gespräche vor Ort führen können und durften wichtige Aspekte aus der Realität der Betroffenen Lehrenden und Lernenden in das heute vorgestellte Thesenpapier einbringen. Wir brauchen eine Stärkung der beruflichen Bildung um dem Fachkräftemangel zu begegnen“, so die Abgeordneten aus der Südpfalz. Dies würde nur dann funktionieren, wenn die Berufsbildenden Schulen in Rheinland-Pfalz nicht als ‚Stiefkind’ der Bildungslandschaft behandelt würden.

„In unseren Berufsbildenden Schulen gehören Lehrermangel und Unterrichtsausfall zur Tagesordnung; das führt zwangsläufig zu einem Bildungsproblem bei unseren Auszubildenden und wird auch immer mehr für die Ausbildungsbetriebe zum Problem“, so Christine Schneider.

„Die Entscheidung junger Menschen, eine berufliche Ausbildung anzufangen, ist in vielen Fällen nicht die erste Wahl. Dies belegen die Zahlen einer Kleinen Anfrage: Das durchschnittliche Lebensalter der Auszubildenden steigt seit einigen Jahren weiter an“, so Christine Schneider. Diese Entwicklung sei auch immer mehr ein Problem für die Unternehmen in der Südpfalz, bekräftigt die Abgeordnete. „Wir stehen für die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung“, so Christine Schneider. Schule müsse durchlässig, aber vor allem auch gleichwertig sein – auch hinsichtlich der erworbenen Abschlüsse. Dies gelte besonders für die allgemeine und berufliche Bildung.

„Für die nächsten Jahre ist es eine der ganz großen Herausforderungen der Berufsorientierung und -beratung an den rheinland-pfälzischen Schulen, wieder verstärkt die Chancen der beruflichen Bildung zu betonen“, so Dr. Thomas Gebhart.

Für eine Verbesserung des bisherigen Schul- und Ausbildungssystems fordert die CDU-Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag deshalb:

1. die einseitige Fokussierung auf die allgemeine Hochschulreife als Zeichen von Bildungsgerechtigkeit aufzugeben und verstärkt die Karrieremöglichkeiten der dualen Ausbildung herauszustellen;

2. Eltern und Schüler kontinuierlich im Verlauf der allgemeinbildenden Schullaufbahn über die Möglichkeiten der berufsbildenden Schulen zu informieren. Vertreter der berufsbildenden Schulen sind dabei immer einzubinden;

3. die Oberstufenangebote der allgemeinbildenden Schulen nicht überbordend auszubauen und keine Parallelstrukturen zu den bestehenden Oberstufenangeboten der berufsbildenden Schulen zu bilden;

4. bestehende Ausbildungsformate für besonders begabte und leistungsorientierte junge Menschen verstärkt aufzuzeigen und auszubauen sowie neue umfänglich aufzulegen, die direkte Karrierewege über die duale Ausbildung in Handel und Handwerk in verkürzter Dauer eröffnen.

„In einem umfangreichen Papier stellen wir als CDU-Landtagsfraktion nicht nur Forderungen für eine Verbesserung des Ausbildungssystems vor, sondern bieten wichtige Impulse für eine schnelle Umsetzung unseres Bildungssystems an“, erklärt Martin Brandl.

Im Thesenpapier geht es weiterhin um die Verbesserung der Ausbildungsreife, die Stärkung der Bildung im Bereich der Digitalisierung, die Bedeutung der Berufswahlkoordinatoren und landesweite Qualitätsstandards für Betriebspraktika.

Darüber hinaus betonen die Abgeordneten die Gleichbehandlung der Berufsbildenden Schulen und fordern, das Duale Studium nach baden-württembergischen Vorbild auszubauen.