Lehrer in der Südpfalz: Teils über Jahre von Vertretung zu Vertretung

7. September 2017

Über welchen Zeitraum müssen Vertretungslehrer auf eine Festanstellung warten? Aufgrund wiederholter Klagen von Betroffenen sind die Landtagsabgeordneten Martin Brandl und Christine Schneider (beide CDU) dieser Frage mit einer Kleinen Anfrage an die Landesregierung nachgegangen. Das Ergebnis ist erschreckend: Von 152 Vertretungslehrern, die in der Südpfalz wohnen, sind 57 bereits seit mehr als 3 Jahren mit befristeten Verträgen beschäftigt, davon sogar 10 seit mehr als 5 Jahren.

„Der Umgang der Landesregierung mit ihren Lehrerinnen und Lehrern ist empörend“, finden Schneider und Brandl. Einerseits gibt es immer noch strukturellen – d.h. von der Personalausstattung her geplanten – Unterrichtsausfall, andererseits müssen Pädagogen sich teils über Jahre mit Vertretungsverträgen abfinden. Sie haben so keine Planungssicherheit für ihre Zukunft. Dazu kommt, dass sie viel zu häufig über die Sommerferien arbeitslos sind, weil ein Vertrag vorher endet und der nächste erst mit dem neuen Schuljahr beginnt. Der südpfälzische Bundestagsabgeordnete Dr. Thomas Gebhart hält diese Praxis ebenfalls für nicht akzeptabel.

Brandl und Schneider fordern, dass die Kinder in Rheinland-Pfalz guten Unterricht erhalten, und den zuverlässig. Dazu muss das Land eine ausreichende Zahl von Lehrkräften einstellen. Zudem sei es unverantwortlich, den Beruf des Lehrers durch Praktiken wie jahrelange Vertretungsverträge statt Festeinstellungen für qualifizierte Abiturienten auf Dauer weniger attraktiv zu machen.