1. Mainzer Pflegegespräch - Martin Brandl: „Pflege braucht Kopf, Herz und Hand“

23. März 2017

Zur Pflegeversicherung gehört notwendig und mehr denn je eine langfristige Sicherung der Pflege. Dieses Fazit zieht der Abgeordnete Martin Brandl aus dem 1. Mainzer Pflegegespräch der CDU-Landtagsfraktion.


Auf dem Podium waren Karl-Josef Laumann, der Beauftragte der Bundesregierung für Pflege, der Pflegewissenschaftler von der Hochschule Vallendar Prof. Dr. Hermann Brandenburg und der Journalist und Pflegeexperte Gottlob Schober (Report Mainz). Zudem kamen viele Vertreter aus der Pflege, der Pflegekammer, aus der kommunalen Politik und der Landtagsfraktion. Auch aus dem Wahlkreis Germersheim waren einige Pflegekräfte nach Mainz gekommen, um die Podiumsdiskussion zu verfolgen und sich mit anderen Fachleuten auszutauschen.

„Der Umgang mit der Pflege kennzeichnet den Wert von Menschlichkeit und Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Pflege braucht Kopf, Herz und Hand – diesem Appell eines Gastes kann ich mich nur anschließen“, so Brandl.

Als Bestandsaufnahme und Impuls für eine Weiterentwicklung der Pflegepolitik in Rheinland-Pfalz hatte die CDU-Landtagsfraktion vor kurzem eine Große Anfrage zu Situation und Entwicklung der Pflege gestellt. Wie sich aus der Antwort ergibt, werden wir 2030 voraussichtlich über 130.000 Pflegebedürftige alleine in Rheinland-Pfalz über 60 Jahre und älter haben. Das ist im Vergleich zu 2007 ein Anstieg um fast 48 Prozent.

Dem gegenüber bestand bereits 2015 ein Pflegekräftemangel von über 1900 Pflegekräften. Aus der Antwort ergibt sich, dass sich die Fachkraftlücke in Rheinland-Pfalz aufgrund der demografischen Entwicklung vergrößern wird. 2030 wird sie nach Angaben von der Landesregierung fast 5000 Kräfte betragen. Insbesondere in der Altenpflege wird das Defizit stark ansteigen. Der genannte Wert ist als Untergrenze anzusehen.

„Deshalb muss die Pflege auch in Rheinland-Pfalz gestärkt und gesichert werden. Fachkräftegewinnung, Aufwertung des Pflegeberufes bei Arbeitsbedingungen, Bezahlung und gesellschaftlicher Wertschätzung, bessere Pflegeberatung, Weiterentwicklung der Angebotsstruktur, Unterstützung der Angehörigen und des bürgerschaftlichen Engagements, Verbesserung von Prävention und Rehabilitation, Attraktivität des Arbeitsfeldes: Pflegesicherung ist eine große Aufgabe und bedarf eines Gesamtkonzepts aus Politik, Praxis, Tarifparteien, Forschung, Lehre, Trägern, Pflegekassen, Kommunen, Kammer und Verbänden. Unser Ziel muss eine gute qualitätsorientierte Pflege in Angebot und Leistung sein“, so der Abgeordnete Brandl.

Die Teilnehmer des Pflegegesprächs waren sich darin einig, dass sich gute Pflege nicht allein professionell organisieren lässt, sondern es auch immer auf die Hilfe und Unterstützung der Familie ankommt. Eine Stärkung der familiären Pflege mit der Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Pflege hält der Abgeordnete Martin Brandl deshalb politisch für besonders wichtig.

Es soll weitere Pflegegespräche der CDU-Landtagsfraktion geben. Wer grundsätzliches Interesse an einer Teilnahme hat, kann sich gerne im Wahlkreisbüro der Abgeordneten Martin Brandl melden.