Martin Brandl kritisiert Unterrichtsausfall

Foto: Markus Schwarze

1. September 2015

„Noch immer gibt es bei der Unterrichtsversorgung Defizite. Das Land muss die Situation dringend verbessern“, fordert der Landtagsabgeordnete Martin Brandl (CDU).

In den Sommerferien hat das Land die Statistik zum temporären Unterrichtsausfall, der etwa durch Krankheit, Fortbildung, Klassenfahrten usw. entsteht, veröffentlicht.
 
Die aktuelle Statistik weist für einzelne Schulen im Kreis immer noch zu viel „nicht planmäßig erteilten“ Unterricht aus. Dieser nicht planmäßig erteilte Unterricht werde zum Großteil von den Schulen durch externe Kräfte, Mehrarbeit und „selbstbestimmtes Lernen“ ausgeglichen. Stillbeschäftigung oder sogenannte „Mitführung“ etwa durch den Lehrer der Nachbarklasse gelten damit als „Regulierung des nicht planmäßig erteilten Unterrichts“. In welchem Umfang sogenanntes „selbstbestimmtes Lernen“ qualifizierten Unterricht ersetzen soll, wird nicht ausgewiesen. „Diese Stunden fehlen dann unseren Kindern. Für sie ist jede Stunde wichtig, um die Unterrichtsinhalte zu verstehen und einzuüben. Die Zeit für individuelle Förderung der Schwachen wie auch der Begabten bleibt zwangsläufig auf der Strecke“, so Brandl.
 
Für Schulen, die am „Personalmanagement im Rahmen Erweiterter Selbstständigkeit von Schulen“ (PES) teilnehmen, wird der Unterrichtsausfall im ersten Halbjahr 2014/2015 ausgewiesen. An den Nicht-PES-Schulen wurde der Unterrichtsausfall in der Woche nach Pfingsten beispielhaft erfasst. Bei den PES-Schulen ist für die Berufsbildende Schule Germersheim mit 4% temporären Unterrichtsausfalls der höchste Wert im Kreis verzeichnet. Auffällig ist außerdem das Europa-Gymnasium in Wörth mit 2,9 % (458 Stunden) sowie die Richard-von-Weizsäcker Realschule plus mit 2,6% (432 Stunden).
 
„Gerade an den Berufsbildenden Schulen fällt nach wie vor zu viel Unterricht aus“, bemängelt Brandl. Dies gefährde den Erfolg der dualen Berufsausbildung. „Wir brauchen möglichst lückenlosen Unterricht“, fordert der Abgeordnete. Statistiken, welche die Mängel verschleiern, seien nutzlos. „Eine gute Bildung und Ausbildung ist die Grundlage für die Zukunft unserer Kinder und unseres Landes“, ist Brandl überzeugt.